Freitag, August 03, 2007
In Moskau angekommen
Nach ein paar Tagen Berlin und Minsk bin ich in Moskau angekommen. Minsk und Weissrussland war sehr interessant. Die meisten Europaer gehen da wahrscheinlich nie hin, weil die Geschichte des Landes doch sehr blutig ist. Hinter gut versteckten Denkmaelern liegen die Leichen von tausender Toten aus dem Zweiten Weltkrieg und von der Stalinverfolgung - die Geschichte in den Schlubuechern Weissruslands beginnt deshalb wohlweislich erst nach dem Zweiten Weltkrieg oder dem grossen Vaterlaendischen Krieg wie er in Russland genannt wird.
Heute habe ich somit mein Projekt "Auf dem Landweg rund um die Welt" abgeschossen. Das letzte fehlende Stueck war Berlin - Moskau.
Blick aus dem 25. Stock des Vega-Hotels.
Heute habe ich somit mein Projekt "Auf dem Landweg rund um die Welt" abgeschossen. Das letzte fehlende Stueck war Berlin - Moskau.
Blick aus dem 25. Stock des Vega-Hotels.
Labels: Weissrussland
Sonntag, Juli 29, 2007
Weissrussland - Was gibt es zusehen ?
Ich habe mich gewundert, weshalb eigentlich nie jemand von einer Weissrusslandreise erzählt. Dabei gibt es doch durchaus sehenswertes:
Aber es gibt da auch Dinge, an welche sich die Menschheit lieber nicht erinnert:
- Der Nationalpark Belovezhskaya, wo die letzten Wisente Europas leben
- Das Schloss Mir
- Ein Teil des Struve-Bogens, welcher zur Geschichte der Vermessungstechnik gehört
- Das Geburtshaus von Marc Chagall in Wizebsk
Aber es gibt da auch Dinge, an welche sich die Menschheit lieber nicht erinnert:
- Kaum ein Staat hat so viele Fremdherrschaften gehabt. Weißrussland gehörte zu Litauen, Polen, Deutschland, Russland, dem Dritten Reich und zur Sowjetunion. Heute ist vorallem noch der polnische und der sowjetische Einfluss spürbar.
- Nach dem ersten Weltkrieg wurde der östliche Teil mit Minsk an die Sowjetunion angeschlossen. Stalinistische Säuberungstruppen erschossen 600'000 Weissrussen.
Auf dem Gelände von Kurapaty am Stadtrand von Minsk werden 200'000 Leichen vermutet! Die Gedenkstätte wird zwar von der weissrussische Regierung anerkannt, geniest aber keinen Schutz vor Vandalismus und offizielle Führungen scheinen unerwünscht zu sein.
Im Wald sind hunderte solcher Gruben sichtbar weil die Erde über den Massengräbern einsinkt. In dieser Grube wurden 373 Leichen gefunden. - Während dem zweiten Weltkrieg vernichtete das Regime des Dritten Reiches in Konzentrationslager Maly Trostinez etwa 206'000 Juden. Heute erinnern nur noch schwer zu findende kleinere Gedenkstätten an das größte Vernichtungslager auf ehemaligem sowjetischem Gebiet.
Hier wurden die Leichen verbrannt.
Unmittelbar vor dem Eintreffen der Roten Armee versuchte die Lagerleitung möglichst alle Spuren zu verwischen. Die letzten 6000 Juden wurden in eine Scheune getrieben, erschossen und das ganze Angezündet. Wie durch ein Wunder überlebten zwei Leute.
Am Ort der Scheune steht das abgebildete Denkmal. Es gibt nicht einmal einen Parkplatz in der Nähe. - Während den Kampfhandlungen im zweiten Weltkrieg wurden immer wieder ganze Dörfer vernichtet. Dabei wurden alle Häuser niedergebrannt, die Bevölkerung in eine Scheune getrieben und dort bei lebendigem Leibe verbrannt.
Wahrscheinlich hat sowohl die Wehrmachtseite, wie auch die Partisanenseite gebrandschatzt. In Chatyn wurde eine Gedenkstätte für die Dörfer, die Konzentrationslager und die gefallene Zivilbevölkerung eingerichtet. Insgesamt hat Weißrussland während dem Zweiten Weltkrieg 2.23 Mio Einwohner verloren - ein Viertel der damaligen Bevölkerung.
186 Dörfer wurden während den Kampfhandlungen dem Erdboden gleich gemacht.
Jedes Dorf hat ein symbolisches Grab erhalten.
Daneben befindet sich das Denkmal für die Konzentrationslager. Es symbolisiert eine Baracke. Jedes Fenster, jede Türe steht für ein Konzentrationslager. - Am 26. April 1986 explodiert der Kernreaktor im ukrainischen Tschernobyl. Die Störung wurde durch einen Versuch ausgelöst, der unbedingt durchgezogen werden musste, weil hoher Besuch in der Leitwarte war. Die weissrussischen Bevölkerung wurde und wird am meisten in Mitleidenschaft gezogen. 3600 Siedlungen sind verseucht. Die üblichen Strahlenschäden treten immer wieder erneut auf. Weil alles verseucht ist Boden, Bäume, Pestizide, Bakterien etc. sammelt sich die Radioaktivität in der Nahrungskette an.
Eigentlich dürfte nicht mehr mit Holz geheizt werden und die Böden müssten dauernd mit nicht radioaktivem Kali gedüngt werden um zu verhindern, dass die Pflanzen das radioaktive Material aus dem Boden aufnehmen. Die Maasnahmen können aber nicht durchgezogen werden, weil das Geld nicht vorhanden ist.
Niemand weiss, wieviele Leute von der Katastrophe wirklich betroffen sind. Wenigstens wird nun endlich der Sakrophag gebaut.
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Samstag, Juli 28, 2007
National Library Belarus
Die Nationalbibliothe Weissrusslands
wurde erst 2006 eröffnet.
Auf dem Dach des 22-stöckigen Gebäudes gibt es eine Aussichtsplatform. Hier Bilder von der Aufzugsfahrt.
Eine Warnung an alle Touristen und Besucher: am Wochenende ist die Bibliothek geschlossen und man kann nicht aufs Dach.
Das Gebäude ist etwas ausserhalb der Stadt. In der Nähe befindet sich
das nobelste Quartier Minsks. Gegen den Horizont ist die Traktorenfabrik zu sehen.
Eingang der Bibilothek.
Eingangshalle
Die Aussenhülle wird nachts von 4600 LEDs beleuchtet.
Das System wurde von der kanadischen Firma GVA Lighting geliefert.
Links:
Homepage National Library Belarsu
Emporis
Wikipedia (ru)
Belarussisches Portal
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Minsk
Minsk wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört.
Die Stadt wurde im sozialistischen Stil wieder aufgebaut. Entlang dem Flüsschen Swislotch gibt es ausgedehnte Parkanlagen.
Die Bilder stammen aus den Fenstern des Dachrestaurants "Panorama" vom Hotel Belarus, das im klassisch sowjetischem Stil betrieben wird: den Zimmerschlüssel gibt es nicht an der Rezeption im Erdgeschoss, sondern erst auf der Etage bei der Deschurnaja - einer Dame, die an einem kleinen Tischen sitzend den Verkehr zum und vom Stockwerk kontrolliert.
Schätzungsweise sind von den zwanzig Etagen des Hotels gerade mal drei bis vier in Betrieb, der Rest dürfte zu gesperrt sein und nur bei Kongressen und Gossanlässen aktiviert werden.
Die Stadt wurde im sozialistischen Stil wieder aufgebaut. Entlang dem Flüsschen Swislotch gibt es ausgedehnte Parkanlagen.
Die Bilder stammen aus den Fenstern des Dachrestaurants "Panorama" vom Hotel Belarus, das im klassisch sowjetischem Stil betrieben wird: den Zimmerschlüssel gibt es nicht an der Rezeption im Erdgeschoss, sondern erst auf der Etage bei der Deschurnaja - einer Dame, die an einem kleinen Tischen sitzend den Verkehr zum und vom Stockwerk kontrolliert.
Schätzungsweise sind von den zwanzig Etagen des Hotels gerade mal drei bis vier in Betrieb, der Rest dürfte zu gesperrt sein und nur bei Kongressen und Gossanlässen aktiviert werden.
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Dienstag, Juli 24, 2007
Zürich - Berlin - Minsk - Moskau
Meine diesjährige Sommerreise führt mich von Zürich über Berlin und Minsk nach Moskau - alles mit dem Zug. Von Moskau fliege ich über Wien zurück nach Zürich. Start ist heute Abend mit dem Nachtzug nach Berlin.
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