Freitag, März 25, 2005

 
Staatskrise in Kirgisien
gebsn motiviert mich hier auch etwas zu diesem Thema zu schreiben:

Den Aussagen des SPON Artikel pflichte ich bei. Das Politikverständnis in Zentralasien lässt sich nicht vergleichen mit demjenigen in Westeuropa. Die Bevölkerung ist in Banden und Sippen organisiert, die oft nicht sesshaft sind und untereinander sehr archaische Umgangsformen haben. Blutrache ist auch heutenoch an der Tagesordnung, das Interesse an einem Rechtsstaat ist kaum vorhanden. Zu Zeiten der Sowjetunion wurde das Ganze von Moskau aus mit der stählernen Faust so schlecht und recht unter Kontrolle gehalten. In die Freiheit entlassen war es eine Frage der Zeit bis es zu bürgerkriegähnlichen Zuständen kam.

Die EU hat Nichts in Zentralasien oder im Kaukasus verloren. Das sind Kulturen mit ganz anderen Wertestrukturen, die von den Meisten in Europa nicht verstanden werden. Die Türkei steht Europa wesentlich näher als Zentralasien. Die Vorgänge in der Ukraine lassen sich nicht mit dem jetzigen Geschehen in Kirgisien vergleichen.

Kommentare:
Danke für die Ergänzungen. Es freut und ehrt mich natürlich "schampar", dass dich mein Beitrag dazu motiviert hat. Ich selber kenne die Gegend ja leider überhaupt nicht.
 
Ich bin zwar nie in Kirgisistan gewesen, habe mich aber aus beruflichen Gründen mit der ehemaligen Sowjetunion auseinander gesetzt. Aus dem Projekt in Tadschikistan ist dann aber doch nichts geworden.

Während meiner Arbeit in Russland habe ich von meinem Übersetzer viel über die ehemalige Sowjetunion gelernt. Erst dann wurde mir klar, dass wir aus dem Westen fast nichts Wissen über dieses Land wissen und das wenige meistens auch noch falsch ist.

Russland übt auch heute noch eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus. Das Land ist interessant und schön. Die Leute trinken viel, sind aber sonst gute Freunde. Reisen ist eher beschwerlich. Trotzdem fahre ich im Juni wieder einmal hin: die Reise geht von Moskau mit der Transib nach Osten und dann über die Mongolei nach Peking.
 

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