Freitag, Oktober 24, 2003
Zugunglück in Oerlikon
Bild Reuters
Kaum eine Stunde nachdem ich das Areal verlassen hatte sind zwei Züge in Oerlikon zusammengestossen. Ein nordwärts fahrender Schnellzug der von Zürich in Richtung Flughafen - Winterhtur - Konstanz unterwegs war stiess mit einem aus Schaffausen kommenden Schnellzug seitlich zusammen. Bilanz: eine Todesopfer und 32 Verletzte.
Obwohl der nordwärtsfahrende Zug im Bahnof Oerlikon hätte halten sollen ist dieser offenbar ohne Halt durch die Station gefahren, hat das geschlossene Ausfahrsignal passiert und ist dann mit dem anderen Zug zusammengestossen.
Weshalb dies geschehen konnte ist mir ziemlich rätselhaft. Eigentlich sollte im Raum Zürich an diesen Stellen das ZUB-System installiert sein. Diese Einrichtung sorgt dafür dass ein Zug, der vor einem geschlossenen Signal halten soll, jederzeit genügend stark bremst so dass er auch tatsächlich anhält. Der Einbau dieser Einrichtung wurde Anfangs der 90er Jahre stark beschleunigt - nicht zuletzt weil praktisch an der gleichen Stelle am 8. August 1992 eine S-Bahn mit einem Schnellzug zusammengestossen ist nachdem sie ein rotes Signal überfahren hatte.
siehe auch andere Beiträge zum Thema:
Blick
NZZ - Beschreibung Bhf Oerlikon
Yahoo! Nachrichten
Tagesanzeiger - Beschreibung der Sicherheitssysteme und Bremsanlagen für Laien
bahnonline.ch - gute Zusammenfassung
Unfallursache:
- mangelhafte Bremsprobe
- mangelhaftes Kuppeln der Lok und Verstärkungswagen in Zürich
(Das ZUB System funktionierte korrekt.)
Update Samstag 10:50 - technischer Defekt wird offiziell als Unfallursache vermutet
Update Sonntag 20:00
Der Unfall scheint durch Bremsversagen verursacht geworden zu sein. In Zürich HB wurden mit der Lokomotive auch einige Zusatzwagen dem Zug nach Konstanz beigestellt. Ich vermute, dass die Hahnen der Luftleitungen zwischen den zusätzlichen Wagen und der Stammkomposition nicht geöffnet wurden oder dass Fehler bei der Bremsprobe unterlaufen sind. Eine solche Ausgangslage bleibt unerkannt bis der Lokführer das erste Mal halten will ... und das wäre eben in Oerlikon gewesen.
Update Montag 17:55
Augenzeugen berichten dass zumindest die Lok in Oerlikon sehr heftig gebremst hat. Es war Funkenflug an den Rädern zu sehen. Weiter sagen Gerüchte dass die Komposition bereits beim Bereitstellen in Zürich mühe hatte vor dem Prellbock im Hallengleis zu halten. Ausserdem sei dies nicht die übliche Komposition des Zuges gewesen. Ev eingefrohrenes Wasser von einer ortsfesten Einspeisung in der Bremsleitung ?
Update Montag 11:00
Die Hahnen zwischen erstem und zweitem Wagen waren geschlossen. Deshalb konnte der Zug nicht bremsen. Mindestens vier Mitarbeiter der SBB haben versagt - ein ziemlich seltener Zufall (Bericht Tagi nach Pressekonferenz).
Die Auswertung des Fahrtenschreibers gestaltet sich schwierig, da dieser im zerstörten Führerstand war und ausserdem eine alte nicht zerstörungssichere Ausführung mit Papierstreifen war.
Die zerstörte Lok steht in Zürich Oerlikon. Diverse Wagen stehen in Glattbrugg.
nächste Pressekonferenz: Dienstag, 28. Oktober 2003, 09:30 Uhr
zum Nachdenken:
Tragischer Unfall auf der Schiene:
nicht akzeptiert, grosse Diskussion
Unfälle auf der Strasse:
akzeptiert, keine Diskussion
Beispiel:
In der Nacht kam der erste Schnee:
- 30 Unfälle im Kanton Bern
- 35 Unfälle im Kanton St. Gallen
- diverse Verletzte und Todesopfer
(Quelle: Blick)
Freudigeres von den SBB
Bild Reuters
Kaum eine Stunde nachdem ich das Areal verlassen hatte sind zwei Züge in Oerlikon zusammengestossen. Ein nordwärts fahrender Schnellzug der von Zürich in Richtung Flughafen - Winterhtur - Konstanz unterwegs war stiess mit einem aus Schaffausen kommenden Schnellzug seitlich zusammen. Bilanz: eine Todesopfer und 32 Verletzte.
Obwohl der nordwärtsfahrende Zug im Bahnof Oerlikon hätte halten sollen ist dieser offenbar ohne Halt durch die Station gefahren, hat das geschlossene Ausfahrsignal passiert und ist dann mit dem anderen Zug zusammengestossen.
Weshalb dies geschehen konnte ist mir ziemlich rätselhaft. Eigentlich sollte im Raum Zürich an diesen Stellen das ZUB-System installiert sein. Diese Einrichtung sorgt dafür dass ein Zug, der vor einem geschlossenen Signal halten soll, jederzeit genügend stark bremst so dass er auch tatsächlich anhält. Der Einbau dieser Einrichtung wurde Anfangs der 90er Jahre stark beschleunigt - nicht zuletzt weil praktisch an der gleichen Stelle am 8. August 1992 eine S-Bahn mit einem Schnellzug zusammengestossen ist nachdem sie ein rotes Signal überfahren hatte.
siehe auch andere Beiträge zum Thema:
Blick
NZZ - Beschreibung Bhf Oerlikon
Yahoo! Nachrichten
Tagesanzeiger - Beschreibung der Sicherheitssysteme und Bremsanlagen für Laien
bahnonline.ch - gute Zusammenfassung
Unfallursache:
- mangelhafte Bremsprobe
- mangelhaftes Kuppeln der Lok und Verstärkungswagen in Zürich
(Das ZUB System funktionierte korrekt.)
Update Samstag 10:50 - technischer Defekt wird offiziell als Unfallursache vermutet
Update Sonntag 20:00
Der Unfall scheint durch Bremsversagen verursacht geworden zu sein. In Zürich HB wurden mit der Lokomotive auch einige Zusatzwagen dem Zug nach Konstanz beigestellt. Ich vermute, dass die Hahnen der Luftleitungen zwischen den zusätzlichen Wagen und der Stammkomposition nicht geöffnet wurden oder dass Fehler bei der Bremsprobe unterlaufen sind. Eine solche Ausgangslage bleibt unerkannt bis der Lokführer das erste Mal halten will ... und das wäre eben in Oerlikon gewesen.
Update Montag 17:55
Augenzeugen berichten dass zumindest die Lok in Oerlikon sehr heftig gebremst hat. Es war Funkenflug an den Rädern zu sehen. Weiter sagen Gerüchte dass die Komposition bereits beim Bereitstellen in Zürich mühe hatte vor dem Prellbock im Hallengleis zu halten. Ausserdem sei dies nicht die übliche Komposition des Zuges gewesen. Ev eingefrohrenes Wasser von einer ortsfesten Einspeisung in der Bremsleitung ?
Update Montag 11:00
Die Hahnen zwischen erstem und zweitem Wagen waren geschlossen. Deshalb konnte der Zug nicht bremsen. Mindestens vier Mitarbeiter der SBB haben versagt - ein ziemlich seltener Zufall (Bericht Tagi nach Pressekonferenz).
Die Auswertung des Fahrtenschreibers gestaltet sich schwierig, da dieser im zerstörten Führerstand war und ausserdem eine alte nicht zerstörungssichere Ausführung mit Papierstreifen war.
Die zerstörte Lok steht in Zürich Oerlikon. Diverse Wagen stehen in Glattbrugg.
nächste Pressekonferenz: Dienstag, 28. Oktober 2003, 09:30 Uhr
zum Nachdenken:
Tragischer Unfall auf der Schiene:
nicht akzeptiert, grosse Diskussion
Unfälle auf der Strasse:
akzeptiert, keine Diskussion
Beispiel:
In der Nacht kam der erste Schnee:
- 30 Unfälle im Kanton Bern
- 35 Unfälle im Kanton St. Gallen
- diverse Verletzte und Todesopfer
(Quelle: Blick)
Freudigeres von den SBB
- Neue Dieselloks ausgeliefert
Diese Loks von Vossloh (Deutschland) sind für den Verkehr nach Italien und für den Baudienst - Baustelle Oenzberg
kann heute besichtigt werden. Die PR Arbeit der SBB ist nicht so schlecht ! - Neue Haltestelle in Oftringen ?